Wie spielt man Disney Lorcana?
Alles, was du zum Spielen von Disney Lorcana wissen musst
Autor: David Merker-Schwendinger
Im Herbst 2023 erscheint das langerwartete Kartenspiel Disney Lorcana. In dem von Ravensburger herausgegebenen TCG, schlupfen die Spieler_innen in die Rolle sogenannter Luminari (Illumineer), welche mit magischer Tinte Disney Charaktere zum Leben erwecken können.
Wie die Charaktere ins Leben gerufen werden
Die Welt, in welcher wir uns bewegen, ist Lorcana, ihr Zentrum ist das große Illuminarum (Illuminary), in welchem sogenannte Sagensterne – die Fragmente der Geschichten von Disney enthalten – stetig auf ein aufgeschlagenes Buch, den Legenden-Folianten (lore book) herabregnen. Daneben findet sich ein kleines Instrument, der sogenannte Tintenformer (inkcaster). In diesem ist Zaubertinte enthalten, die zusammen mit dem Licht des Sagensterns die Wesen und Gegenstände im Folianten als Glimmer (glimmer) beleben kann.
Die farbenfrohen Tinten von Lorcana
Im Lorcana Universum existieren sechs magischen Tinten, welche den belebten Charakteren unterschiedliche Eigenschaften zuweisen.
Amethyst (Amethyst)
Die Glimmer, welche mit Amethyst erweckt werden, sind magisch begabt. So vermag es diese Tinte, Hexen und Zauberer zum Leben zu erwecken, deren fantastische Fertigkeiten große Macht mit sich bringen. Jedoch müssen die Amethyst-Glimmer aufpassen, denn wenn ihre Kräfte schwanken oder sie sich mit zu fremdartigen Kräften einlassen, können sie an die Grenzen des machbaren geraten.


Bernstein (Amber)
Glimmer-Kreaturen dieser Tinte sind entschlossen und beherzt, unter ihnen finden sich Heiler, Beschützer oder starke Anführer.
Rubin (Ruby)
Die Wesen, welche der roten Rubintinte entspringen, sind tapfer, kühn und verwegen. Ihr nahezu uneingeschränkter Mut führt dazu, dass diese Krieger, Entdecker und Draufgänger stets den aufkommenden Widrigkeiten trotzen können.


Saphir (Sapphire)
Die blaue Tinte bringt Wissen und Weisheit. Ihre Glimmer sind klug und gebildet, aber auch kreativ und schlau. Dementsprechend sind sie in der Lage, Pläne zu schmieden und Ideen umzusetzen, welche sich in Kunst und Erfindungen niederschlagen kann.
Smaragd (Emerald)
Diese Disney-Charaktere sind flexibel und haben die Gabe, sich jederzeit an ihr Umfeld anzupassen. Im Gegensatz zu dem Saphir-Glimmer stammt ihre Intelligenz nicht aus Gelerntem, sondern zeugt vom spontanen Einfallsreichtum. Ob physisch oder sozial, natürlich oder täuschend, sie sind immer in der Lage, sich der jeweiligen Situation anzupassen.


Stahl (Steel)
Stahl-Glimmer dominieren mit ihrer Stärke. Sie sind imposant, gut gepanzert (durch die ihnen zugeordneten Werte) und verfügen über viel Kraft. Diese nutzen sie, um auftretende Probleme mit roher Gewalt und Stärke zu lösen.
Wie spielt man Lorcana?
Ähnlich bereits etablierter Karten-Spielsysteme ist Lorcana ab zwei Spielern aufwärts zu spielen.
Jede beteiligte Spielerin oder Spieler benötigt ein selbst zusammengestelltes oder vorgefertigtes Deck.
Im Internet kursieren derzeitig Theorien, dass ein selbst zusammengestelltes Deck 60 Karten umfassen muss, nicht mehr als vier Kopien einer Karte enthalten und maximal auf zwei Tintentypen bestehen darf.
Die Spielvorbereitungen von Lorcana
Im Starterset enthalten ist eine Spielmatte, auf welcher die verschiedenen Bereiche des Spielfeldes eingezeichnet sind. Die Schadensmarker (welche ebenfalls im Starterset enthalten sein werden) legt man neben die Spielmatte. Auf dieser gibt es mehrere ersichtliche Bereiche.
Rechts oben ist der prädestinierte Platz für das eigene Deck, rechts gegenüber werden die gespielten Karten aufgelegt und in zweiter Reihe legt man abgeworfene oder genutzte Karten in den Discard– oder Inkwell-Stapel.
Jede_r Spieler_in zieht zu Beginn des Spiels sieben Handkarten und setzt den eigenen Lorecounter auf 0. Danach kann man sich für einen Redraw entscheiden, wobei dies nur ein einziges Mal möglich ist.
Beliebig viele Karten der Starthand können unter das Deck gelegt werden, diese Anzahl wird danach nachgezogen.
Somit ergibt sich ein grob heruntergebrochener Ablauf zum Spielstart:
- Deck mischen.
- Lore auf 0 setzen.
- Sieben Karten ziehen und Starspieler festlegen.
- Handkarten modifizieren.
Das Ziel des Spiels
Der wichtigste Aspekt des Spiels ist die sogenannte Lore, welche man auch als „Lebenspunkte“ verstehen kann. Bei einer Partie sollte neben dem Spaß das Hauptziel sein, als erste Person die 20 Lorepunkte zu erreichen, um zu gewinnen. Dort setzen strategische Punkte ein, da die eigenen Charaktere angreifbar werden, wenn man sie nutzt, um Punkte zu erhalten, dazu jedoch an späterer Stelle mehr.
Der Inkwell: Die Quelle deiner Energie
Diese Quelle an Tinte nutzt man, um die Kosten der eigenen Handkarten zu decken. Die Karten, welche man verdeckt dort ablegt, müssen über das Inkwell Symbol verfügen. Je mehr Karten im Inkwell und im verfügbaren Pool, umso mehr Möglichkeiten hat man im eigenen Zug. Zu bedenken ist, dass die für den Inkwell abgelegten Karten für den Rest des Spiels nicht mehr verfügbar sein werden. Jede im Pool befindliche Karte zählt als 1.
Der Aufbau einer Lorcana Karte
Die verwendeten Spielkarten folgen immer demselben Aufbau:
Links oben befinden sich die Kosten der Karte. Ist diese von einem Hexagon umrandet, kann die Karte als Tinte verwendet werden. Mittig die Darstellung, darunter der Name und der Typ der Karte. Im unteren Feld finden sich die Fähigkeiten und Effekte der Karte.
Neben dem Namen sind die Werte der Karte, Stärke und Willenskraft, und der Lorewert angegeben (dieser ist relevant, um Lorepunkte zu erhalten).

Aktuell sind für Disney Lorcana vier Kartentypen bekannt: Character, Action, Item und Song.
- Aktionen werden einmalig gespielt und werden am Discard-Stapel abgelegt.
- Items bleiben am Spielfeld, bis sie entfernt werden und bringen langfristige Vorteile, ähnlich in Magic the Gathering.
- Charaktere werden genutzt, um den Inkwell zu füllen, Challenges zu erfüllen oder zu questen.
- Songs spielt man ähnlich wie Aktionen, können jedoch auch von einem Charakter „gesungen“ werden, damit man die Kosten nicht zu bezahlen hat (Beispiel: Ein Charakter mit Kosten von X oder mehr kann genutzt werden, um den Song zu singen.)
Der Aufbau eines Zuges
Im Spiel gliedert sich der eigene Zug in zwei Phasen: die Start- und die Hauptphase.
In der Startphase kann man die Karten, welche exerted sind, wieder bereit (ready) machen, wenn man im Magicjargon sprechen will, diese enttappen. Danach setzen etwaige Effekte der Karten ein, hierauf zieht man eine Karte.
In der Hauptphase kann man eine Karte in den Inkwell ablegen. Dieser wird dann genutzt, um Handkarten zu spielen. Ebenso können Fähigkeiten von Items oder Charakteren genutzt werden. Charaktere können entweder questen; eine exerted Karte des Gegners herausfordern (challenge) oder eine Fähigkeit nutzen, bei der sie in den exerted-Zustand gedreht werden. Die Funktion des Exert ist durch ein drehen der Karte gekennzeichnet.
Questen ist der Weg, das Spiel zu gewinnen.
Ein Character kann auf exert gedreht werden, um Lorepunkte zu erhalten, wenn ein Lorevalue beim Character gegeben ist.

Hier die Zusammenfassung eines Zuges:
Startphase
- Ready-Setzung der eigenen Karten
- Abhandlung aller Effekte, die zu Rundenbeginn eintreten
- Karte ziehen
Hauptphase
- Karte in den Inkwell legen
- Beliebige (auch beliebig viele) Aktionen ausführen: Karte spielen, Charakterfähigkeit nutzen, Fähigkeit eines Items nutzen, questen oder challengen
Karten ausspielen
Der Inkwell ist – wie bereits erwähnt – die Quelle, mit welcher man die eigenen Handkarten spielt. Das Hexagon in der linken oberen Ecke der Karte zeigt an, wie viele Karten man im Pool exerten muss, um sie spielen zu können. Charaktere kommen in der ready Position ins Spiel, können aber nicht im selben Zug genutzt werden, es sei denn, sie verfügen über eine solche Fähigkeit.
Das Kampfsystem
Um den Gegner davon abzuhalten, 20 Lorepunkte zu erreichen und das Spiel zu gewinnen, muss man dessen Charaktere vernichten.
Dies geschieht, indem man einen eigenen Charakter exertet und eine Charakterkarte des Gegners wählt, die ebenfalls auf exert gedreht ist. Ein Charakter, der ready ist, kann nicht als Ziel bestimmt werden. Der Schaden wird in Form der vorbereiteten Marken auf die beteiligten Karten gelegt. Hierbei blickt man auf die Stärke des Charakters und verteilt entsprechend viele Marken. Anzumerken ist, dass die verursachten Schadenspunkte nur durch besondere Effekte wieder aufgehoben werden können. Ein Charakter ist besiegt, wenn der genommene Schaden die Willenskraft (willpower) übersteigt.
Zeit um die Tinte aufs Papier zu bringen
Das war’s! Jetzt bist du bereit in die Welt von Lorcana abzutauchen und dein eigenes Glimmer herbeizuzaubern! Disney Lorcana erscheint im Herbst dieses Jahres. Bis dahin kannst du in unserem Webshop alle benötigten Produkte vorbestellen und/oder dich zu unserem Lorcana Newsletter anmelden. So wirst du immer die aktuellsten Lorcana News erhalten!
Über den Autor
David Merker-Schwendinger hat bereits im frühen Teenageralter erste Schritte mit Magic: The Gathering gewagt, das erste Deck in seinem Besitz stammte aus Mirrodin, die Leoniden der Klingenfelder.
Im Laufe der Jahre kam das Interesse am Rollenspiel dazu, welches durch ein Studium der Archäologie und das Ausprobieren mit einigen Freunden geweckt wurde. Während die Magicsammlung kontinuierlich erweitert wurde, konnte ein Masterstudium am Institut für Österreichische Geschichtsforschung abgeschlossen werden. Die dort erlernten paläografischen Kenntnisse und die Heraldik konnten ins Rollenspiel eingeflochten werden.
In seiner Freizeit betreibt er einen kleinen YouTube-Kanal (NerdNavigator), der sich mit der österreichischen Rollenspielszene und Dungeons & Dragons im Allgemeinen beschäftigt. Er verbringt seine Zeit damit, Drafts mit seinen Freunden zu spielen und zusammen mit ihnen in die große Stadt Ravnica einzutauchen, zu der die fünfte Edition von Dungeons & Dragons ein Regelwerk herausgebracht hat
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